Tom Süssmann | Systemischer Enneagramm Coach

Enneagramm

Herkunft
Die Bezeichnung Enneagramm lässt sich auf die griechischen Worte ennea = "neun" und gramma = „das Geschriebene“ im Sinne von neun Beschreibungen (des Menschen) zurückführen. Die genaue Herkunft des Enneagramms ist unbekannt. In der heutigen Form wurde es von Georges Gurdieff wieder entdeckt und weiterentwickelt.

Das Enneagramm heute
Das Enneagramm als Modell zur Persönlichkeitsentwicklung stellt sich heute sehr heterogen dar. Zahlreiche Schulen und unterschiedliche, teilweise sich widersprechende Lehren tragen möglicherweise mehr zur Verwirrung als zur Klarheit bei, wenn man beginnt, sich mit diesem Modell auseinanderzusetzen. Diese Situation zeigt aber auch das enorme Potenzial und die vielfältigen Möglichkeiten, die das Modell des Enneagramms beinhaltet. Ich orientiere mich bei meiner Enneagrammarbeit an der Konstanzer Schule, in der das Enneagramm u.a. um systemische Elemente erweitert wurde.

Das Enneagramm als Modell
Das Enneagramm ist ein Modell von unterschiedlichen Persönlichkeits-Strukturen. Es ist keine Methode um Menschen zu coachen. Allerdings kann es mit den passenden Methoden sehr wirksam im Coaching eingesetzt werden. (Die Methoden mit denen ich arbeite finden Sie hier ->)

Sich selbst besser verstehen
So ist das Enneagramm sehr gut geeignet um sich selbst besser verstehen zu können. Warum bin ich so wie ich bin? Warum ticke ich so wie ich ticke? Es ist oft sehr befreiend zu erkennen, dass die Eigenheiten einer Person keine negativen Eigenschaften sind, für die sich die Person selbst verurteilen muss oder von anderen verurteilt wird. Statt dessen lässt sich mit dem Enneagramm begreifen, dass es sich hier um Merkmale einer bestimmenten Enneagramm-Struktur handelt. So kann jeder für sich erkennen, woraus bestimmte Probleme und Verwicklungen immer wieder entstehen. Die sich anschließenden Fragen sind dann: Wie kann ich mich in eine für mich förderliche und gute Richtung entwickeln? Wie erreiche ich meine Ziele? Auch hierauf lassen sich mit Hilfe des Enneagramms Antworten finden. Die eigene Struktur zu kennen und darin zu wachsen und sich in die Ganzheitlichkeit der drei Grundzentren (Bauch, Herz, Kopf) zu entwickeln, ist eine sehr tiefgreifende Erfahrung, die das Leben eines Menschen grundlegend ändern kann und mit der die großen und kleinen Lebensziele erreichbar werden.

Andere besser verstehen
Das Enneagramm hilft aber auch dabei andere Menschen besser zu verstehen. Meist gehen wir davon aus, dass andere Menschen die Welt und die Dinge genauso sehen wie wir. Wir können oft nicht verstehen, warum andere Menschen anders handeln als wir es tun. Das birgt ein großes Konfliktpotenzial. Das Wissen über die drei Grundzentren und die neun Strukturen fördern hier die Erkenntnis, dass andere Menschen eben nicht so und so handeln wie man selbst, sondern, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt die Welt zu sehen. Das ist entspannend und führt zur inneren Gelassenheit, weil wir jetzt die Fähigkeiten trainieren können andere Menschen so anzunehmen wie sie sind und uns nicht mehr mit ihnen verstricken müssen.

Die Grundzentren
Beim Enneagramm gehen wir davon aus, dass jeder Mensch in einem der drei Grundzentren Bauch, Herz oder Kopf "beheimatet" ist. Diese stehen jeweils für ein bestimmtes Thema:
  • Bauch – Autonomie, Raum und Handlung
  • Herz – Beziehung, Kontakt und Gefühl
  • Kopf – Sicherheit, Orientierung und Überblick
Obwohl jeder Mensch Eigenschaften aller drei Grundzenteren entwickeln kann und soll, so hat er doch eine dieser drei Grundenergien als primäres Zentrum d.h. es ist das dominierende Zentrum.

Jedes dieser Grundzentren lässt sich in drei verschiedene Aggregatszustände (Flucht, Angriff, Erstarrung) unterteilen, sodass sich 3x3 = 9 Strukturen ergeben.

 

  • Bauch – Strukturen Acht, Neun und Eins
  • Herz – Strukturen Zwei, Drei und Vier
  • Kopf – Strukturen Fünf, Sechs und Sieben

Neun Blickwinkel die Welt zu sehen
Jeder dieser neun Strukturen verfügt über unterschiedliche, zentrale Eigenschaften und Wahrnehmungen. Dabei lassen sich die verschiedenen Weisen die Welt wahrzunehmen und zu verarbeiten, für jede der neun Strukturen im Vier-Säulen-Modell darstellen:
  • Lebensthema
  • Grundangst
  • Grundbedürnis
  • Abwehr
Verwicklung
Für jede Enneagramm-Struktur gibt es eine positve und eine negatve Richtung. Die Bewegung in negativer Richtung (siehe Abbildung rechts) nennen wir Verwicklungs- oder Stresspunkt. Diese Bwegung führt in der Regel dazu, dass die negativen Eigenschaften der Strukturen zum Vorschein kommen. Die jeweils nächste Enneagramm-Struktur in Pfeilrichtung ist der sog. Verwicklungspunkt.

Beispiel: Die Enneagramm-Strukur 7 stellt den Verwicklungspunkt für die Struktur 5 dar.

Entwicklung
Die Bewegung in Pfeilrichtung wie in der rechten Abbildung dargestellt, hat eine positive Entwicklung zur Folge.  Sie führt dazu, dass das positiven Potiential der Struktur ausgebildet werden kann. Die jeweils nächste Enneagramm-Struktur in Pfeilrichtung stellt den sog. Entwicklungspunkt dar.

Beispiel: Die Enneagramm-Strukur 8 stellt den Entwicklungspunkt für die Struktur 5 dar.

Weiterführende Informationen
Das Enneagramm kann aufgrund seiner Komplexität an dieser Stelle nur einführend beschrieben werden. Zur Vertiefung empfehle ich das Buch „Enneagramm kompakt“ von Gabriela von Witzleben.

Eine Auswahl von ebenfalls empfehlenswerten Enneagramm-Veröffentlichungen finden Sie auf meiner Literaturseite ->.

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